Partizipation

Bereits in der Kleinkindgruppe wird der Grundstein für Beteiligung / Partizipation im Kindergartenalltag gelegt. Voraussetzung dafür ist eine positive Beziehung zur pädagogischen Mitarbeiterin. Die Kinder werden in vielen „kleinen“ Entscheidungen des täglichen Lebens ernst genommen und miteinbezogen: „Was möchtest du essen/ trinken?“, „Was möchtest du spielen?“, „Was sollen wir heute beten?“. In der Regelgruppe wird weiter darauf aufgebaut. Die Kinder machen erste Erfahrungen mit demokratischen Grundprinzipien unserer Gesellschaft. Indem die Kinder an wichtigen Entscheidungen beteiligt werden, machen sie die Erfahrung: „Ich gehöre dazu“, Ich bestimme mit“, „Meine Gefühle, meine Meinung ist wichtig und ich habe Einfluss auf das, was um mich herum passiert.“ Für die pädagogische Mitarbeiterin bedeutet dies offen und kooperativ zu sein für die Anliegen und Interessen der Kinder und sich immer wieder auf einen Lernprozess einzulassen.

 

Beispiele für Partizipation im Kindergartenalltag
  • Wünsche, Bedürfnisse, Interessen und Ideen einbringen     
  • (Kinderkonferenz, Vorschulprogramm)
  • Mahlzeiten (Tischspruch, Wunschessen, Ideen für gemeinsames Frühstück)
  • Gemeinsam Konfliktlösungen finden
  • Praktische Tätigkeiten (Tisch decken, Dienste übernehmen)
  • Freispielgestaltung (Das Kind entscheidet was, mit wem, und wo es spielen möchte)
Ziele bei der Beteiligung von Kindern im Alltag
  • Erlernen von demokratischen Grundregeln (Mehrheitsabstimmung, jede Meinung ist wichtig)
  • Aufbau und Stärkung des Selbstbewusstseins und des Selbstwertgefühls durch die Erfahrung „Ich kann was, ich weiß was, meine Idee wird angenommen“
  • Erfahrung von Anerkennung
  • Stärkung der Stellung innerhalb der Gruppe
  • Erleben von Freude beim Mitreden und Mitentscheiden
  • Förderung der Kreativität (z.B. beim Sammeln von Vorschlägen)
  • Kognitive Förderung (z.B. nachdenken, um Ideen zu bekommen)
  • Förderung der  Selbständigkeit
  • Einübung der Frustrationstoleranz (nicht jeder Vorschlag wird umgesetzt)
  • Unterstützung der Selbstbildung (beim praktischen Tun, bei Diensten)
Partizipation im geschützten Rahmen

 

Folgendes ist uns bei der Beteiligung der Kinder noch sehr wichtig:

  • Wir möchten den Entwicklungsstand des Kindes beachten, z.B. das sprachliche Verständnis
  • sehen das Kind als Kind, das noch nicht für alles Verantwortung tragen kann und muss (kindliche Psyche reift erst heran)
  • beachten, dass Kinder sehr spontan sind und ihre Wünsche aus Launen heraus äußern und die Wünsche daher schnell wechseln können
  • möchten Überforderung vermeiden, z.B. durch Vorgabe von zwei Möglichkeiten
  • setzen Grenzen, um das Kind zu schützen
  • berücksichtigen die räumlichen Möglichkeiten, z.B. fehlende Kinderküche
  • halten den gesetzlichen Rahmen ein, z.B. Hygienebestimmungen, Aufsichtspflicht